Ausstellung: Weimar Weiblich – Frauen und Geschlechtervielfalt im Kino der Moderne (1918 – 1933)/ Frankfurt a.M.

Gefördert durch die Wüstenrot Stiftung

28.03.2023 12.11.2023

Travestieszene mit Curt Bois (als Egon Fürst) und Mona Maris (als Prinzessin Antoinette). DER FÜRST VON PAPPENHEIM (Richard Eichberg, 1927). Quelle: Deutsche Kinemathek – Fotoarchiv

WEIMAR WEIBLICH
Frauen und Geschlechtervielfalt im Kino der Moderne (1918 – 1933)
Women and Gender Diversity in Weimar Cinema (1918 – 1933)

Bubikopf-Frisuren, luftige Chiffonkleider, extravagante Schuhkreationen und endlich Beinfreiheit – schon auf den ersten Blick sind die Veränderungen gewaltig, die die 1920er Jahre für das weibliche Geschlecht bringen. Zu den wichtigsten gehört die zunehmende Berufstätigkeit von Frauen, die dazu beiträgt, Frauen auch im gesellschaftlichen Alltag präsenter werden zu lassen. Das zeigt sich auch im Kino der Zeit. Frauen beim und im Film der Weimarer Republik sind das Thema der Ausstellung WEIMAR WEIBLICH, die zudem untersucht, wie das Kino Geschlechterrollen und -verhältnisse insgesamt thematisiert.
Zum einen geht es darum, jene in allen Gewerken wirkenden Frauen ins Licht zu rücken, die die aufkommende Filmindustrie mit zum Blühen brachten – als Regisseurinnen, Drehbuch-autorinnen, Kostüm- und Szenenbildnerinnen – und die heute vielfach vergessen sind. Zum anderen lotet die Ausstellung aus, wie das Kino der Weimarer Zeit Geschlechterfragen verhandelt, und dabei Themen wie körperliche Selbstbestimmung, Crossdressing und Homosexualität in den Fokus rückt.
Die Ausstellung WEIMAR WEIBLICH wirft damit einen frischen Blick auf die deutsche Filmgeschichte der Jahre 1918 bis 1933. Vielen gilt diese Ära bis heute als „Goldenes Zeitalter“ der (deutschen) Kinematographie, weil sie überdurchschnittlich viele international anerkannte Klassiker hervorbrachte. Den Blick auf diese Klassiker des Weimarer Kinos zu beschränken, greift jedoch zu kurz. Das Filmschaffen jener Jahre ist von weit größerer Vielfalt geprägt: ästhetisch, inhaltlich, vor allem aber auch in Bezug auf diejenigen, die es schufen.

Begleitendes Veranstaltungsprogramm:

Vom 28. März bis zum 12. November finden begleitend zur Sonderausstellung zahlreiche Themenführungen, Vorträge, Podiumsdiskussionen und Filmscreenings – viele davon live vertont – statt. Das Programm eröffnet im März und April mit dem Themenschwerpunkt „Darstellungen weiblicher Berufstätigkeit“ im Film.

Ausstellungseröffnung: 28. März 2023, 19 Uhr: exklusiver Empfang für geladene Gäste;
ab 20:30 Uhr: öffentliche Party und für alle ein erster Blick in die Ausstellung

Mehr Informationen unter:
www.dff.film


Ausstellungsgenese
WEIMAR WEIBLICH. Frauen und Geschlechtervielfalt im Kino der Moderne (1918 – 1933) basiert auf einer Ausstellung der Deutschen Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen, Berlin. Gemeinsam mit der Bundeskunsthalle, Bonn, hat die Deutsche Kinemathek die Ausstellung Kino der Moderne. Film in der Weimarer Republik realisiert, und 2018/19 zunächst in Bonn und dann in Berlin präsentiert. Für die Präsentation in Berlin entwickelten die Ausstellungskuratorin Kristina Jaspers und ihr Team die Frauengalerie „Weimar, weiblich“, in der 21 weitgehend unbekannte weibliche Filmschaffende mit Biographien, Exponaten, Filmausschnitten und Audioaufnahmen erstmals einer breiteren Öffentlichkeit vorgestellt wurden – eine Pionierleistung. Diese Sektion bildet nun das Herzstück der Frankfurter Ausstellung, die insgesamt knapp 100 Exponate aus den Sammlungen der Deutschen Kinemathek präsentiert und etwa 65 weitere Leihgaben versammelt, die Kristina Jaspers für die Ausstellung Kino der Moderne. Film in der Weimarer Republik in ganz Deutschland zusammengetragen hat.

Etwa 150 zusätzliche Exponate konnten unter Leitung der Kuratorin des DFF, Daria Berten, exklusiv für die Frankfurter Präsentation mit den Themenschwerpunkten Frauen und Geschlechtervielfalt im Weimarer Kino versammelt werden. Sie stammen aus den Archiven des DFF, dem Fotoarchiv des Historisches Museum Frankfurt und von zahlreichen weiteren institutionellen wie privaten Leihgeber:innen aus dem In- und Ausland.

Details

Beginn:
28.03.2023
Ende:
12.11.2023

VERANSTALTUNGSORT

DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum

Schaumainkai 41,
60596 Frankfurt