In Deutschland zeichnet sich eine neue „Landlust“ ab, wie auch die Studie der Wüstenrot Stiftung „Landlust neu vermessen“ eindrucksvoll zeigt. Die Pandemie hat den Wandel der Arbeitswelt beschleunigt, und die Digitalisierung sowie die angespannte Wohnungsmarktsituation in vielen Großstädten wirken dabei als Umzugshelfer in entlegenere Regionen. Eine wachsende Zahl von Beschäftigten, deren Tätigkeit ortsunabhängig ist, muss nicht mehr täglich ins Büro pendeln, sondern kann am heimischen Schreibtisch arbeiten.
Die neue Arbeitswelt wirkt nicht nur als Umzugshelfer aufs Land, sondern verändert auch das Mobilitätsverhalten vieler altein gesessener Landbewohner:innen. Auch sie sitzen nicht mehr täglich im Auto oder Zug auf dem Weg ins Büro, sondern können von zu Hause arbeiten. Sowohl neue als auch alte Landbewohner:innen sind damit häufiger als früher tagsüber an ihren Wohnorten und könnten die klassischen „Schlafdörfer“ in den Speckgürteln der Großstädte beleben.