Zur Erschließung und Vermittlung von Literatur gehört für die Wüstenrot Stiftung auch die Arbeit mit Dichter*innenhäusern und Literaturmuseen. Diese dient dazu, Werk, Person und Kontext von Dichter*innen nicht als Rückblick, sondern als Bedeutungsebene für unser heutiges und zukünftiges Leben zu verankern und zum Sprechen zu bringen.
Dichter*innenhäuser, Literaturmuseen und – Archive
Typ
Themengebiet
Zur Unterstützung von Dichterinnenhäusern und Literaturmuseen gehört auch die Unterstützung von Literaturarchiven. Allen voran unterstützen wir das Deutsche Literaturarchiv Marbach bei Forschungsvorhaben, Ausstellungen, Tagungen und zuletzt durch den Erwerb eines bedeutenden Briefs von Friedrich Schiller, den wir dem Deutschen Literaturarchiv Marbach als Dauerleihgabe für die Forschung überlassen haben.
Der Brief befand sich seit über 100 Jahren im Ausland in Privatbesitz. In dem fünfseitigen Schreiben vom 13. Juni 1787 an den Hamburger Schauspieler und Theaterdirektor Friedrich Ludwig Schnöder, dem er das Manuskript des Don Carlos für die Hamburger Uraufführung zusandte, erörtert Schiller theaterpraktische Fragen wie Textkürzungen, Rollenbesetzungen oder Aspekte der Bühnenwirksamkeit (»Übrigens stellen Sie mir bei solchen Gelegenheiten so viel Spanische Granden auf die Bühne, als Sie Röcke haben«). Deutlich wird in diesem Brief auch der revolutionäre Geist des Autors, der im Don Carlos in die berühmte, zur Sentenz gewordene Aufforderung mündet: »Sire, geben Sie Gedankenfreiheit!«
Um große Dichter*innen im öffentlichen Gedächtnis zu halten, leisten wir außerdem Hilfe an verschiedenen Orten, um literarische Erinnerungsorte zeitgemäß auszustatten. Dies geschieht oft in Zusammenarbeit mit der Arbeitsstelle für literarische Museen, Archive und Gedenkstätten in Baden-Württemberg.
Nicht zuletzt unterstützen wir die Erfassung, Erhaltung und Erforschung literarischer Nachlässe, deren Digitalisierung und Vermittlung sowie Literaturfestivals und -veranstaltungen.