Das Doppelhaus, das Le Corbusier mit seinem Vetter Pierre Jeanneret 1927 für die im Rahmen der Ausstellung „Die Wohnung“ entstandene Weißenhofsiedlung entworfen hat, gehört zu den herausragenden Bauzeugnissen der klassischen Moderne. Mit dem Gebäude setzte Corbusier die Ziele seines Architekturprogramms in fünf Punkten um: Variable Grundrisse, Hochstellung des Erdgeschosses durch Stützen, Dachterrassen, durchgehende Fensterbänder sowie eine freie Fassadengestaltung. Schon unmittelbar nach seiner Errichtung und dann Mitte der 80er Jahre wurde das Gebäude aber umgebaut, wobei auch Teile des Originals verloren gingen.
Anlässlich des 75jährigen Jubiläums der Weißenhofsiedlung 2002 erwarb die Landeshauptstadt Stuttgart die Liegenschaft von der Bundesvermögensverwaltung. Die Wüstenrot Stiftung erklärte sich bereit, die operative und verantwortliche Bauherrenschaft zu übernehmen – und damit auch die volle Finanzierung der Planungs- und Baukosten der in den Jahren 2003 bis 2005 durchgeführten baulichen Wiederherstellung des Doppelhauses.
Das Gebäude wird als Informations- und Dokumentationszentrum genutzt: In der linken Haushälfte informiert eine Ausstellung über die Geschichte der Weißenhofsiedlung; die rechte Haushälfte dient als „begehbares Exponat“ der Darstellung der Wohnideen Le Corbusiers.