Das „Einsamkeitsempfinden“ ist bereits seit langer Zeit eine gesellschaftliche Herausforderung, die durch die Pandemie nochmal verstärkt und in unser aller Bewusstsein gehoben wurde. Der „richtige“ Umgang mit dem Einsamkeitsrisiko entwickelt sich mehr und mehr zu einer der drängendsten Zukunftsfragen unserer Gesellschaft. Nicht nur die älter werdende Bevölkerung ist betroffen, sondern Menschen in allen Lebensphasen: Jugendliche genauso wie Menschen im Berufsleben, in besonderen Lebenslagen oder im Übergang zum Ruhestand. Gleichzeitig sind die Ursachen vielschichtig: sie reichen von persönlichen Krisenerfahrungen und die Auflösung familialer Strukturen, fehlende partnerschaftliche Beziehungen über die zunehmende Digitalisierung bin hin zu Arbeitslosigkeit und Armut.
Einsamkeit. Neue Anforderungen an lebendige Quartiere
Typ
Operative Projekte
Themengebiet
Zukunftsfragen
Projektlaufzeit
seit 2023
Projektbeteiligte
Dr. Petra Potz | location³, Berlin
Nils Scheffler | Urban Expert, Berlin
Nils Scheffler | Urban Expert, Berlin
Folgende Fragen sind forschungsleitend:
- Welche (internationalen) Ansätze liegen bereits vor, um reaktiv wie präventiv gegen Einsamkeit zu wirken?
- Wie lässt sich Lebensqualität vor Ort, in den Quartieren, in Stadt und Land präventiv so entwickeln, dass sich das Einsamkeitsrisiko verringert?
- Welche städtebaulichen Anpassungsmaßnahmen eignen sich, um das Einsamkeitsrisiko zu verringern?
- Welche Potenziale bieten die Digitalisierung und die damit verbundenen Möglichkeiten zur Überwindung physischer Distanzen?
- Welche Wohn- und Siedlungsformen eignen sich besonders gut für nachbarschaftliche Teilhabe und wie lassen sie sich ggf. in Zukunft strategisch entwickeln?
- Welche Erfahrungen, z.B. aus dem Umgang mit der Pandemie in der Quartiersarbeit, deuten auf innovative Lösungsansätze bei Kontakt- und Vernetzungsansätzen hin?
Ziel des Projektes ist es, strukturelle Handlungs- und Lösungsansätze zu Fragen der Einsamkeitsüberwindung im Quartier zu entwickeln. Es geht darum, reaktive und präventive Strategien und Maßnahmen gleichermaßen in den Blick zu nehmen und zu untersuchen, wie sie miteinander verzahnt werden können. Darüber hinaus ist zu diskutieren und zu erproben, welche Ansätze für einzelne Gruppen besonders geeignet sind und welche handelnden Akteure einzubinden sind. Übergeordnetes Ziel ist es, robuste quartiersorientierte Netzwerke und Bündnisse an der Schnittstelle ‚analog/digital‘ mit möglichst allen gesellschaftlichen Gruppen zu schaffen.