
Copyright: Georg Lutz, Garden, 2023, Filmstill © Georg Lutz, Kunstsammlung des ifa - Institut für Auslandsbeziehungen e.V.
Die ifa-Galerie Stuttgart bringt vom 4. bis 14. Oktober Arbeiten aus dem Werkzyklus „Der Krieg“ von Otto Dix in Dialog mit zeitgenössischen Positionen aus der ifa Kunstsammlung: Sechs Künstler:innen, die mit Video und Performance arbeiten, stellen für die Ausstellung „Was in Wirklichkeit ist“ 13 ausgewählten Grafiken von Dix ihre Videoarbeiten gegenüber – ergänzt von persönlichen Statements, die die Aktualität von Dix´ Werk verdeutlichen. Die filmischen Arbeiten werden im Kontext der ifa-Kunstsammlung und in der ifa-Galerie Stuttgart erstmalig präsentiert.
Kuratiert von Bettina Korintenberg und Susanne Weiß
Kaum ein Künstler hat die Schrecken des Ersten Weltkriegs so schonungslos und erschütternd in Bilder gebannt wie Otto Dix. Bilder, die in ihrer Dringlichkeit nahe an uns heranrücken und bis in die Gegenwart reichen. Seine Werke berühren, wecken Erinnerungen und verweisen auf Bilder unseres kulturellen Gedächtnisses. Sie öffnen Fragen und bekommen in der Gewalt derzeitiger Kriege bedrückende Aktualität. Das Interesse an Dix ist ungebrochen. Seit 1993 reiste sein Werkzyklus „Der Krieg“ in einer vom ifa – Institut für Auslandsbeziehungen organisierten und gemeinsam mit Eugen Keuerleber konzipierten Tourneeausstellung um die Welt: mit 119 Stationen in weltweit über 50 Länder, zuletzt nach Sri Lanka, Georgien und Armenien (2023).
Die Ausstellung in der ifa-Galerie Stuttgart stellt die Frage, „Wie kann man Dix heute zeigen?“ und begegnet ihr mit persönlichen Befragungen und Annäherungen. Die sechs Künstler:innen – Yvon Chabrowski, Sven Johne, Lisa Kohl, Georg Lutz, Raphael Sbrzesny und Maya Schweizer – wurden jeweils eingeladen, mit ihrer Videoarbeit, die Teil der ifa-Kunstsammlung ist, Werke aus der ifa-Tourneeausstellung auszuwählen und ein persönliches Statement zu verfassen. Entstanden ist eine Auswahl von 13 Werken aus dem Radierzyklus „Der Krieg“ von 1924. Der Krieg ist zugleich Zeugnis und Mahnmal des Grauens des Ersten Weltkriegs und geht unmittelbar aus Dix’ Erfahrungen als Soldat hervor. Über 600 Zeichnungen entstanden während seiner Zeit an der Front von 1915 bis 1918, die von der schockierenden Wirklichkeit des Materialkampfs, der Schützengräben, Trümmer, Toten und apokalyptischen Kriegslandschaften Zeugnis geben.
Im Zusammenkommen der performativen, dokumentarischen und poetischen Videoarbeiten sowie Stimmen der Künstler:innen erschließen sich neue Bedeutungsebenen des Dix’schen Werkes und Verbindungen zu Themen wie Trauma, kollektives Gedächtnis, Gewalt, Verdrängung, Körper, Landschaft, Ideologie und Absurdität.
Der Ausstellung den Titel gibt ein Zitat von Otto Dix: „Ich bin Augenmensch und kein Philosoph. Deshalb nehme ich in meinen Bildern immer wieder Stellung, zeige, was in Wirklichkeit ist und was um der Wahrheit willen gesagt werden muss.“
„Was in Wirklichkeit ist“ führt die Programmreihe „Out of the Box“ fort, in der die ifa-Galerien Berlin und Stuttgart seit 2020 dialogische Begegnung einzelner künstlerischer Positionen aus der ifa-Kunstsammlung mit internationalen zeitgenössischen Künstler:innen initiieren.
Künstler:innengespräch | 4. Oktober 2025, 17-18:30 Uhr
Tandem-Führung: Dix im Kunstmuseum Stuttgart und in der ifa-Galerie Stuttgart:
11. Oktober 2025, Start: 12 Uhr im Kunstmuseum Stuttgart mit Direktorin Ulrike Groos, Ende in der ifa-Galerie Stuttgart
Mittagsmatinée | 11. Oktober 2025, 14 Uhr, ifa-Galerie Stuttgart
Gitte Zschoch, Generalsekretärin des ifa, Ellen Strittmatter, Leitung Abteilung Kunst des ifa und Philip Kurz, CEO Wüstenrot Stiftung, sprechen über die Bedeutung und Zukunft der ifa-Kunstsammlung.
Sonderöffnungszeiten ifa-Galerie Stuttgart:
täglich 12-19 Uhr
Führung durch die Ausstellung:
täglich um 17 Uhr
Details
- Beginn:
- 04.10.2025
- Ende:
- 14.10.2025
VERANSTALTUNGSORT
ifa-Galerie Stuttgart
Charlottenplatz 17, 70173 Stuttgart