Das „Biblische Haus“ in Görlitz ist eines der bedeutenden Bürgerhäuser der Renaissance in Deutschland. Die Entstehung des Hauses geht in das 16. Jahrhundert zurück, als Görlitz internationaler Marktplatz und Stadt der Tuchweber war. Nach ober-italienischem Vorbild und in der Tradition schlesischer Hallenhäuser erbaut, stellt es einen speziellen Bautypus dar, in dem textile Produktion und Handel ihren kulturellen Ausdruck fanden. Die Bezeichnung „Biblisches Haus“ erhielt das Gebäude wegen der berühmten Reliefs aus Sandstein, die Darstellungen aus dem Alten und Neuen Testament zeigen. Die repräsentative Straßenfassade blieb über drei Jahrhunderte erhalten.

Aufgrund seiner überregionalen Bedeutung und der Dringlichkeit seiner baulichen Erhaltung nahm die Wüstenrot Stiftung das „Biblische Haus“ in ihr Denkmalprogramm auf. Die Stiftung und die Stadt Görlitz bildeten eine Bauherrengemeinschaft, um die Gesamtmaßnahme der Wiederherstellung auch von den Kosten her bewältigen zu können.

  • Foto: Thomas Wolf © Wüstenrot Stiftung