Geschichte

Der zwischen 1920 und 1922 als Observatorium errichtete Einsteinturm auf dem Telegrafenberg in Potsdam ist ein für seine Entstehungszeit revolutionäres Bauwerk. In diesem Gebäude sollte die Gültigkeit von Einsteins Relativitätstheorie experimentell bestätigt werden. Seit 1917 plante der Astrophysiker Erwin Finlay Freundlich in Abstimmung mit Einstein den Bau eines geeigneten Observatoriums, für dessen Umsetzung schließlich der Architekt Erich Mendelsohn gewonnen wurde.

Mendelsohn suchte nach neuen architektonischen Ausdrucksformen, die er mit den zeitgemäßen Baumaterialien Stahl und Stahlbeton realisieren wollte. Die organische Form des Einsteinturms leitet sich direkt aus dessen innerer Konstruktion ab. Ein ausgeklügeltes System aus Spiegeln und Linsen leitete das Sonnenlicht in ein unterirdisches Laboratorium. Auf zwei Stockwerken angeordnet, finden sich auf der Südseite des Turms ein Arbeits- und ein Übernachtungsraum. Im mittig darüber platzierten Turmschaft führen Treppen zu den unterirdischen Laboratoriumsräumen und hinauf zum Kuppelraum. Im Innern des plastisch modelliert wirkenden Gebäudes finden sich dabei kaum rechte Winkel.