Preisträger*innen
Dokumentarfotografie Förderpreise 01 (1994)
Typ

»Vom Aostatal über den großen St. Bernhard ins Wallis und den kleinen St. Bernhard nach Frankreich«, 1995. Aus blankem Fels sind sie gemeißelt oder aus schweren Steinplatten zusammengefügt – schmale, steile Wege. Jahrhundertealte Verbindungen zwischen Dörfern, Städten und fernen Ländern. Die Arbeit von Andreas Heddergott trotzt diese Monumente vergangener Zeiten ihrer unaufhaltsam voranschreitenden Vergänglichkeit ab. Der bewusste Verzicht auf Farbe bringt den Moment des »Todes« zum Ausdruck, in dem die Zeit »stillgelegt« worden ist.


»aufgehoben«, 1995. Fotografie verdankt sich dem Stillstand – Dornröschenschlaf ohne sichtbaren Fortgang. Erst der Betrachter erweckt das im Bild Festgehaltene in seiner Gegenwart. Meine Motivsuche an vertrauten und mit der Zeit aus den Augen verlorenen Gegenden meines Lebenslaufes ging fehl. Die zurückgelassenen Orte sind beräumt, ihr Zusammenhang ist gestört, sie taugen nicht mehr. Wiedersehen und Erinnern an anderer Stelle, Bilder dort.

»Salz«, 1995. Die Architekturfotografien von Thomas Wolf zeigen Relikte des Kali- und Salzbergbaus im Eichfeld, in denen der Mensch seine Spuren hinterlassen hat, ohne dabei selbst auf den Bildern sichtbar zu werden. Ein Rundgang durch das Werk gerät zur Spurensuche, Erinnerung wird zur scheinbar wichtigsten Instanz fotografischer Arbeit. Die Bilder zeigen eine untergegangene Welt, denn die Fläche ist inzwischen beräumt und für klägliche Neuansiedlungen vorbereitet. Als Zeugnis für das, was war, versteht Thomas Wolf seine Fotografien, die aus einer »gesicherten Distanz« die Möglichkeit geben, Vergangenes zu bewerten. Dass die Realität nur gebrochen durch die Subjektivität der Aufnahmen, durch deren Ausschnitthaftigkeit und technischen Bedingungen aufscheint, ist evident und ermutigt den Betrachter, eine eigene Sichtweise zu entwickeln.

»Rasborka, deutsche Aussiedler aus Kasachstan«, 1995. »Rasborka« (Kraftprobe) dokumentiert, wie deutschstämmige Aussiedler aus Kasachstan in Deutschland zurechtkommen. Die Bilder stellen die alte und neue Heimat der Aussiedler gegenüber. Julia Sörgel versuchte zu ergründen, welcher der beiden Orte ihre Heimat darstellt, ob Heimat orts- oder menschengebunden ist. Sie fand das Vertraute im Fremden und das Fremde im Vertrauten.



Die Stiftung auf Instagram
Gestaltungspreis:
Das zukunftsfähige Einfamilienhaus?
📣 Die Prämierungen
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Insgesamt wurden fünfzehn Projekte prämiert. Als
Preissumme standen 62.000 Euro zur Verfügung.
🏆️Der Gestaltungspreis
wurde an drei gleichwertige Projekte verliehen (je 12.500 €):
🥇Alle unter einem Dach, Münsing (Deutschland)
🥇Baulücke, Köln (Deutschland)
🥇Wählvermittlungsstelle, Bad Hindelang (Deutschland)
Die drei Preisträger vereinen viele zukunftsfähige Prinzipien, die beispielhaft übertragbar sind.
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🏠️Baulücke, Köln (Deutschland)
Architekturbüro: Wolfgang Zeh, 50823 Köln
Bauherr:in: Eva Zeh-Kraiss und Wolfgang Zeh, Köln
📜Begründung der Jury
Wie viele solcher Baulücken es wohl geben mag? Das fragte sich die Jury und bescheinigte dem auf 35 m2 Grundfläche gebauten 6 Etagen-Haus einen vorbildlichen, nachahmenswerten Umgang mit ähnlich schwierigen, aber durchaus alltäglichen Situationen. Der Architekt Wolfgang Zeh war sein eigener Bauherr. Vieles konnte er, dank seiner Ausbildung zum Schreiner, in Eigenleistung errichten, etwa einen großen Teil der Fassade sowie den Innenausbau. Raffiniert wird mit der Bauordnung gespielt, denn drei der sechs Ebenen sind als offene Galerien mit verminderter Raumhöhe realisiert worden. Derzeit wird das Haus noch zu Teilen als Architekturbüro genutzt. Das Büro wird jedoch in Kürze ausziehen, damit das gesamte Haus der vierköpfigen Familie zur Verfügung stehen kann. Radikal ist der Verzicht auf Türen und Trennwände, es gibt sie nur am Badezimmer. Diese Qualitäten des Hauses sind nicht unbedingt übertragbar; sie konnten die Jury aber überzeugen: als Beispiel dafür, dass bei der Frage nach dem zukunftsfähigen Einfamilienhaus gewohnte Standards stets aufs Neue grundsätzlich hinterfragt werden sollten.
Infos zu allen prämierten Projekten inkl. Videoporträts
➡️ Link in Bio
#wettbewerb #gestaltungspreis #einfamilienhaus #zukunftsfragen #baukultur #archilovers #architecturelovers #wüstenrotstiftung #wuestenrotstiftung
Foto: Wolfgang Zeh ...
Gestaltungspreis:
Das zukunftsfähige Einfamilienhaus?
📣 Die Prämierungen
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Insgesamt wurden fünfzehn Projekte prämiert. Als
Preissumme standen 62.000 Euro zur Verfügung.
🏆️Der Gestaltungspreis
wurde an drei gleichwertige Projekte verliehen (je 12.500 €):
🥇Alle unter einem Dach, Münsing (Deutschland)
🥇Baulücke, Köln (Deutschland)
🥇Wählvermittlungsstelle, Bad Hindelang (Deutschland)
Die drei Preisträger vereinen viele zukunftsfähige Prinzipien, die beispielhaft übertragbar sind.
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🏠️Alle unter einem Dach, Münsing (Deutschland)
Architekturbüro: Arc Architekten Partnerschaft mbB, 84364 Hirschbach / OT Bad Birnbach
Bauherr:in: Baugemeinschaft Pallaufhof Münsing GbR
📜Begründung der Jury
Das Münsinger Wohnprojekt kombiniert jeweils Einfamilienhäuser und Wohnungen unter einem Dach: 24 unterschiedlich große Einheiten in zwei Gebäuden. Als Mehrgenerationenprojekt im Ortszentrum von Münsing leistet das Ensemble einen wertvollen Beitrag zu einem lebendigen Dorfleben. Zwei lang gestreckte Baukörper, die sich am ortstypischen oberbayerischen Einfirsthof orientieren, fügen sich harmonisch in den dörflichen Kontext ein und bilden in ihrer Mitte einen grünen, mit Bäumen bestandenen Anger für die Gemeinschaft aus. Die klare Struktur der Häuser ermöglicht eine flexible Anpassung an unterschiedlichste Wohnbedürfnisse, von der 2-Zimmer- Wohnung bis zum 7-Zimmer-Reihenhaus. Jede Wohneinheit entspricht den Wünschen an ein Einfamilienhaus im Grünen mit eigenem Eingang, Freibereich und Garten. Die in Holzbauweise errichteten Energieeffizienzhäuser überzeugen die Jury als vorbildliche Lösung des nachverdichteten Bauens unter Berücksichtigung des sorgsamen Flächenverbrauchs, des dörflichen Kontexts und der Möglichkeit, sich den wandelnden Bedürfnissen der Bewohner: innen unterschiedlicher Generationen anzupassen.
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#wettbewerb #gestaltungspreis #einfamilienhaus #zukunftsfragen #baukultur #archilovers #architecturelovers #wüstenrotstiftung #wuestenrotstiftung
Foto: Thomas Wolf ...
#Repost - @criticalarchitecture.ccsa
5. CCSA Talk 2022/23
31.01.2023, 18 Uhr [DE]
Gründungsakte/n Heinrich Klotz. Werkstattbericht aus dem Archiv des Deutschen Architekturmuseums
Birte Lebzien (Fellow der Wüstenrot Stiftung)
Mod.: Oliver Elser
Mit seiner Gründung per Magistratsbeschluss und der eigenmächtigen Inanspruchnahme einer nationalen Aufgabe weist das Deutsche Architekturmuseum (DAM) eine ungewöhnliche Institutionsgeschichte auf. Von zentraler Bedeutung für diese Geschichte ist Heinrich Klotz, der das DAM von 1979 bis 1989 als Gründungsdirektor leitete. Er baute eine Museumssammlung auf, ermöglichte das umstrittene Museumsgebäude und beteiligte sich mit seinem Ausstellungsprogramm sowie zahlreichen Publikationen am Architekturdiskurs. Damit prägte Heinrich Klotz nicht nur die Institution DAM sondern die Auseinandersetzung mit Architektur und Architekturgeschichte auch auf internationaler Ebene.
In einem Kooperationsprojekt des DAM und der Wüstenrot Stiftung werden die Archivalien der DAM-Gründung unter Heinrich Klotz aktuell zusammengetragen, aufgearbeitet und zugänglich gemacht. Dabei kommen bisher unbekannte historische Dokumente, wie Klotz‘ Direktionskorrespondenz, erstmals zum Vorschein. Diese werden parallel auch in zwei Seminaren des CCSA von Studierenden bearbeitet. Der Vortrag berichtet über den aktuellen Stand des Projektes und gibt einen Einblick in die bisherigen Archivfunde.
Birte Lebzien studierte Architektur und Kunstgeschichte. In ihrer Abschlussarbeit setzte sie sich mit der Rolle des Archivs im architekturhistoriografischen Prozess auseinander. Seit Juli 2022 befasst sie sich im Rahmen des Projektes „Gründungsakte/n Heinrich Klotz“, einer Kooperation des DAM und der Wüstenrot Stiftung, mit der Entstehungsgeschichte des Deutschen Architekturmuseums.
Die CCSA Talks finden via Zoom statt und werden später auf den CCSA YouTube-Channel gestellt.
Abbildung: Oswald Mathias Ungers: Das Direktorenzimmer von Heinrich Klotz im DAM mit Möbeln nach einem Entwurf von Oswald Mathias Ungers / The director’s office of Heinrich Klotz in DAM with furniture designed by Oswald Mathias Ungers, 1984. Photo: Rosenthal Inneneinrichtung.
#wüstenrotstiftung ...
Gemeinschaft der Freunde
Deutscher Eigenheimverein e.V.
Hohenzollernstraße 45
D-71638 Ludwigsburg