Zur Erschließung und Vermittlung von Literatur gehört für die Wüstenrot Stiftung auch die Arbeit mit Dichter*innenhäusern und Literaturmuseen. Diese dient dazu, Werk, Person und Kontext von Dichter*innen nicht als Rückblick, sondern als Bedeutungsebene für unser heutiges und zukünftiges Leben zu verankern und zum Sprechen zu bringen.
Goethe Wohnhaus in Weimar
Typ
Themengebiet
Projektlaufzeit
Eigentümer | Nutzer
Hellmut Seemann, Prof. Dr. Wolfgang Holler, Dr. Bettina Werche, Johann Philipp Jung, Reimar Frebel, Dr. Meike Kirscht, Dr. Kristin Knebel, Catrin Seidel, Elisa Winkler
Projektbeteiligte
Adam Sevens, Potsdam, Fotodokumentation
Stefanie Harnisch, Weimar, Transkription von Archivalien
IWB Ingenieurbüro für Bauwerkserhaltung, Weimar: Oliver Hahn,Dr. Cora Pischke
Denkmalbehörden:
Landeskonservator Dr. Holger Reinhardt
So arbeiten wir seit vielen Jahren operativ mit der Klassik Stiftung Weimar zusammen. Ziel der Zusammenarbeit ist die Schaffung von Grundlagen für die bauliche Instandsetzung des Goethe-Wohnhauses in Weimar sowie für die kuratorische Weiterentwicklung dieses vielschichtigen Ortes. Dafür haben wir zusammen mit vielen Expert*innen eine Machbarkeitsstudie erstellt und 2021 vorgelegt. In dieser werden technische Defizite und Mängel des 1709 errichteten Gebäudes, das jährlich durch über 190.000 Besucher*innen eine starke Beanspruchung erfährt, untersucht und aufgezeigt.
Mit der Erschließung, Erforschung und Bewertung umfangreicher Quellen wird untersucht, inwieweit die Präsentation des Hauses, seine Räume und Ausstattung ein präzises Bild von Goethes komplexer Lebenswirklichkeit geben könnte. Zudem werden Vorschläge zur Instandsetzung des Gebäudes vorgestellt. Die Wüstenrot Stiftung unterstützt damit die Bemühungen der Klassik Stiftung Weimar, die Attraktivität des Goethe-Wohnhauses für Besucher*innen unterschiedlicher Zielgruppen zu steigern und die Erzählebenen zu mehren.
Goethe im 21. Jahrhundert
2026 beginnt die Sanierung des Goethe-Wohnhaus-Ensembles in Weimar. Es gibt wenige Orte, an denen sich materielles und immaterielles Kulturerbe, die Geschichte der Literatur, der Kunst, der Wissenschaften und der Politik im 19. und 20. Jahrhundert in einer mit dem Goethe-Nationalmuseum vergleichbaren Weise verbinden. Die Sanierung ist Anlass einer grundsätzlichen konzeptionellen Auseinandersetzung mit diesem Ort, seiner Deutung und seiner (künftigen) Vermittlung. Welche Bedeutung hat das Goethe-Nationalmuseum als Erinnerungsort in einer sich verändernden Gesellschaft? Welche Zeitschichten sind bei der denkmalgerechten Sanierung des Ensembles zu beachten? Wie lässt sich Goethes Leben und Werk zukünftig zeitgemäß und lebendig vermitteln?
Bei der zweiteiligen Tagung „Dichterhaus, Denkmal, Vermittlungsort – Das Goethe-Nationalmuseum im 21. Jahrhundert“ im September 2022 (Tagungsprogramm PDF) und November 2023 (Tagungsprogramm PDF) wurden diese Fragen aus interdisziplinärer Perspektive diskutiert. Die gesamte Tagung wurde aufgezeichnet und ist über den Youtube-Kanal der Klassik Stiftung Weimar abrufbar. Im Herbst 2024 erscheint zudem eine Publikation, die die Ergebnisse der zweiteiligen Tagung dokumentiert.