Lebensstile, Wohnbedürfnisse und räumliche Mobilität (Buch)
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Beschreibung
297 Seiten
Wüstenrot Stiftung [Hg.], Nicole Schneider und Annette Spellerberg (Autoren), Leske+Budrich Verlag, Opladen 1998, ISBN: 3-8100-2212-8, kostenlos
Wohnungen werden auch Ende der 90er Jahre noch immer überwiegend nach dem Leitbild des “familiengerechten“ Wohnens konzipiert und gebaut. Die Wohnbedürfnisse der Bevölkerung haben sich allerdings gewandelt und gegenüber früher sind die Haushalte heute im Durchschnitt kleiner; Einpersonenhaushalte aller Altersgruppen und insbesondere alleinstehende ältere Menschen haben deutlich zugenommen, wohingegen es im Gegenzug immer weniger Familien mit Kinder gibt.
Mit Hilfe der vorliegenden bevölkerungsrepräsentativen Studie wurden verschiedene Lebensstilgruppen und ihre Wohnbedürfnisse im Hinblick auf Wohnlage, Wohnform, Ausstattungen und Einrichtungsweisen sowie deren Mobilitätsbereitschaft analysiert. Ziel war es, zuverlässige und verallgemeinerbare Daten sowohl für die Stadt-, Regional- und Lebensstilforschung als auch für die Akteure auf dem Wohnungsmarkt zu gewinnen.
Anhand von neun typischen Lebensstilgruppen wurden die tatsächlichen und die gewünschten Wohnverhältnisse in Ost- und Westdeutschland beleuchtet. Dabei wurden viele Zusammenhänge zwischen Alter, Einkommenssituation, Geschlecht, Bildungsniveau und Freizeitorientierung erkennbar, die sich bei einigen Lebensstilgruppen auch zwischen Ost- und Westdeutschland deutlich unterscheiden.
Die vielfältigen Informationen zum Wohnen werden in der wissenschaftlichen Untersuchung nach dem Konzept der Lebensstile aufgeschlüsselt. Für jede Lebensstilgruppe treten so typische Bedarfslagen und Mobilitätsmuster zutage, wobei sich nach Erkenntnis der Autorinnen ein Zusammenhang zwischen Wohnen und Lebensstilen generell daraus ergibt, dass die kulturelle und ästhetische Bedeutung des Wohnens zugenommen hat. Der Wohnstil dient in dieser Weise auch der Selbstdarstellung und der Kommunikation mit anderen Menschen, denn Lebensstile beinhalten nicht allein Familienstand und Haushaltsgröße, sondern wertvolle Zusatzinformationen aus dem Alltagsleben.
Die im Auftrag der Wüstenrot Stiftung entstandene Studie kommt zu dem Schluss, dass mit Hilfe des Lebensstilkonzepts neue und unterschiedlich ausdifferenzierte Nachfragegruppen auf dem Wohnungsmarkt besser identifiziert werden können. Die Wissenschaftlerinnen konnten jeder der neun Lebensstilgruppen konkrete Aussagen zu ihren Wohnwünschen und zu ihrer Mobilitätsbereitschaft zuordnen.
Für die Verantwortlichen in der kommunalen Planung, für Architekten und Bauträger aber auch für Wissenschaftler in der Regional- und Sozialforschung liefert die Untersuchung wertvolle Daten. Die gewonnenen Erkenntnisse ermöglichen zusammen mit den ökonomischen und finanzpolitischen Rahmenbedingungen eine zuverlässigere Einschätzung der aktuellen und zukünftigen Entwicklungen.
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