Seit dem Fall des Eisernen Vorhangs ist Europa politisch wie wirtschaftlich geeint und dennoch bleibt zwischen Ost und West eine kulturelle Differenz spürbar. Dies liegt nicht zuletzt an der im Westen verbreiteten hegemonialen Einstellung zu Osteuropa, die in den postkommunistischen Gesellschaften einen kulturellen Nachholbedarf vermutet oder gar konstatiert. Dabei hat in den Ländern Mittel- und Osteuropas eine Generation von Fotografen/innen die Bühne betreten, die durch die Umwälzungsprozesse um 1989 zwar geprägt wurde, diese aber nicht als alleiniges biografisches Zentrum begreift und in der heutigen globalisierten Welt selbstverständlich agiert. Durch Publikationen und Ausstellungen werden Arbeiten junger mittel- und osteuropäischer Fotografen/innen international verfügbar und mehr und mehr bekannt. Die Vielfalt der künstlerischen Positionen lädt ein zum Vergleichen und Entdecken. Der Forschungsschwerpunkt Fotografie und Medien der Fachhochschule Bielefeld und die Wüstenrot Stiftung haben dies zum Anlass genommen, im Mai 2011 ein Symposium über osteuropäische Fotografie zu organisieren und Theoretiker/innen, Kuratoren/innen und zeitgenössische Fotografen/innen aus Ost und West zum Diskurs einzuladen. Die Dokumentation des Symposiums wird im Frühjahr 2012 erscheinen.

Die Publikation zum Symposium finden Sie hier.