In Regionen, in denen die Auswirkungen von demografischen und wirtschaftsstrukturellen Veränderungen spürbar werden, stehen nach den Ergebnissen des Zensus 2011 in vielen kleineren und mittleren Städten erhebliche Anteile der Wohnungen dauerhaft leer. Überall dort, wo auch strukturelle Ursachen eine Rolle spielen, ist zu erwarten, dass diese Anteile vor allem im Geschosswohnungsbau noch weiter anwachsen werden.

Diese Entwicklungen und Leerstände sind längst nicht mehr auf Ostdeutschland beschränkt, sondern werden auch in west- und norddeutschen Regionen verzeichnet. In welcher Weise ein wachsender Wohnraumbedarf infolge der aktuellen Zuwanderung diese Leerstände beeinflussen wird, ist offen und lässt sich erst beantworten, wenn die mittelfristige regionale Verteilung der Flüchtlinge erkennbar wird.

Die Schwierigkeit, das zukünftige Ausmaß der Leerstände einzuschätzen, wird dadurch verstärkt, dass sich diese nicht nur regional unterschiedlich verteilen. Vielmehr spielen auch Kriterien wie Baualter, Lage (in der Stadt), die Situation der Eigentümer*innen oder städtebauliche Strukturen eine Rolle. Unklar ist auch, welche unterschiedlichen Maßnahmen von Eigentümern*innen und Kommunen bereits als Reaktion auf die Leerstände ergriffen werden und welche Strategien diese dabei verfolgen.

Im Auftrag der Wüstenrot Stiftung erforschte das Fachgebiet Stadtumbau und Ortserneuerung der TU Kaiserslautern daher bundesweit das Ausmaß und die Wahrnehmung der Entwicklung dieser Leerstände. Aus einer gezielten Recherche wurden verschiedene Konzepte und Strategien für eine kommunale Reaktion auf solche überdurchschnittlichen Wohnungsleerstände vorgestellt.

Das Ergebnis dieser Forschungen ist die Publikation „Fokus Wohnungsleerstand. Ausmaß · Wahrnehmung · Kommunale Reaktionen“. Sie stellt nicht nur die wichtigsten Erkenntnisse aus dem Forschungsprojekt vor, sondern enthält auch die Ergebnisse einer vertiefenden Untersuchung von ausgewählten Fallbeispielen in Rheinland-Pfalz, die das Ministerium der Finanzen Rheinland-Pfalz gefördert hat.