Der Druck auf die Fläche steigt – auch oder gerade außerhalb boomender Zentren. Die neue Landlust und die steigende Zuwanderung aus dem Ausland lassen den Wunsch nach Häusern und Wohnungen laut werden. Dieser wiederum zieht den Bau neuer Infrastruktur nach sich. Gleichzeitig lässt sich die Energiewende nur mit weiteren Windrädern und Solarparks meistern, welche sich in der Regel außerhalb dicht besiedelter Gebiete in ländlichen Regionen befinden. Die ungebrochene Versiegelung geht dabei größtenteils zulasten der Landwirtschaft, die allerdings auf diese Flächen angewiesen ist. Und auch die Klimaziele lassen sich nur mit größeren CO2-Senken wie Mooren und Wäldern erreichen. Deshalb soll der „Flächenverbrauch“ künftig deutlich sinken, sodass 2030 nur noch 30 Hektar fruchtbarer Boden täglich unter neuen Häusern, Gewerbeflächen oder Straßen verschwinden darf – was einer Halbierung des aktuellen Flächenfraßes entspräche.
Land ohne Land
Typ
Themengebiet
Projektlaufzeit
Projektbeteiligte
Felicitas Nadwornicek, Antonia Schuhmann, Léon Gross, Dr. Phillip Bengel, Luise Ruge
Die unterschiedlichen Nutzungsansprüche an die endliche, nicht vermehrbare Ressource Boden scheinen sich oftmals unvereinbar gegenüberzustehen. Viele dieser Konflikte müssen direkt in den Regionen und Kommunen vor Ort ausgehandelt und gelöst werden. Doch wie können Aushandlungsprozesse aussehen, die sowohl die lokalen Interessen berücksichtigen als auch zu nationalen Anstrengungen wie der Energie- und Versorgungssicherheit oder den Klimazielen beitragen? Und welche Instrumente stehen Kommunen zur Verfügung, um eine gemeinwohlorientierte und nachhaltige Flächenentwicklung zu gestalten?
Das Forschungsprojekt „Land ohne Land“ analysiert die unterschiedlichen Einflussfaktoren zur Entstehung von Flächennutzungskonflikten. Gemeinsam mit regionalen Akteur:innen, kommunalen Verantwortlichen, Initiativen, ansässigen Unternehmen, Landwirt:innen und Wissenschaftler:innen wird nach praktischen Lösungsansätzen gesucht, wie ländliche Regionen auf die wachsende Konkurrenz begrenzter Flächen reagieren können. Dazu werden in vier Modellregionen teilnehmende Beobachtungen und qualitative Befragungen durchgeführt, um ein tieferes Verständnis für die kommunale Planung und Entscheidungsfindung zu erlangen.
Durch Expert:innenworkshops und Austausch- und Transferformate zwischen den Akteur:innen sollen verschiedene Herangehensweisen und Erfahrungen diskutiert werden, um innovative Ideen für eine gemeinwohlorientierte und zukunftsfähige Flächenentwicklung zu erkunden.
Publikation
Ein Problemaufriss. Das Quadrilemma des steigenden Flächendrucks in ländlichen Räumen (Buch)
Publikation
Ein Problemaufriss. Das Quadrilemma des steigenden Flächendrucks in ländlichen Räumen (Buch)
Herausgegeben von der Wüstenrot Stiftung und neuland21, 80 Seiten, Ludwigsburg, 2024, ISBN 978-3-96075-033-8
ZUM BUCHHerausgegeben von der Wüstenrot Stiftung und neuland21, 80 Seiten, Ludwigsburg, 2024, ISBN 978-3-96075-033-8
ZUM BUCHPublikation (PDF)
Ein Problemaufriss. Das Quadrilemma des steigenden Flächendrucks in ländlichen Räumen (Download)
Publikation (PDF)
Ein Problemaufriss. Das Quadrilemma des steigenden Flächendrucks in ländlichen Räumen (Download)
Herausgegeben von der Wüstenrot Stiftung und neuland21, 80 Seiten, Ludwigsburg, 2024, ISBN 978-3-96075-033-8
ZUM DOWNLOADHerausgegeben von der Wüstenrot Stiftung und neuland21, 80 Seiten, Ludwigsburg, 2024, ISBN 978-3-96075-033-8
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