Bildung ist einer der wichtigsten Schlüsselfaktoren für die Zukunftsperspektiven unserer Gesellschaft. Für eine vollständige Erfassung ihrer Bedeutung bedarf es eines erweiterten Bildungsverständnisses, das mehr als die curricularen Inhalte von Bildungsinstitutionen und formalisierte Bildungsangebote umfasst.
Zu beachten ist außerdem die Bedeutung der räumlichen Ebene sowohl für die Verfügbarkeit von Chancen als auch für die Ausprägung von Restriktionen. Gemeinden und Städte haben grundsätzlich die Aufgabe, die Voraussetzungen für gute und frei zugängliche Bildungschancen zu schaffen. In welchem Ausmaß sie dazu jedoch tatsächlich in der Lage sind, wird von wirtschaftsstrukturellen und demografischen Prozessen mitbestimmt.
Zugleich beeinflusst die Qualität und die Ausprägung von Bildungschancen die vor Ort vorhandenen Entwicklungspotenziale. Die räumliche Verankerung attraktiver Bildungschancen gehört deshalb zu den zentralen Standortfaktoren im verschärften Wettbewerb zwischen Städten, Regionen und Nationen. Aus dem Zusammenwirken von Bildung und Raum entstehen lokale Bildungslandschaften.
Mit dem Forschungsprojekt „Jugendliche unterwegs in deutschen Bildungslandschaften“ nahm die Wüstenrot Stiftung daher die Unterschiede in den Bildungslandschaften von Jugendlichen im ländlichen Raum und in der Stadt in den Fokus. Die Ergebnisse basierten auf einem Untersuchungsansatz, der gezielt die Sicht von fachlichen Experten*innen mit den Erfahrungen und der Wahrnehmung von Jugendlichen zusammenführte.