Der Druck auf die Fläche steigt – auch oder gerade außerhalb boomender Zentren. Die neue Landlust und die steigende Zuwanderung aus dem Ausland lassen den Wunsch nach Häusern und Wohnungen laut werden. Diese wiederum ziehen den Bau neuer Infrastruktur nach sich. Gleichzeitig lässt sich die Energiewende nur mit weiteren Windrädern und Solarparks meistern, welche sich in der Regel außerhalb dicht besiedelter Gebiete in ländlichen Regionen befinden. Die ungebrochene Versiegelung geht dabei größtenteils zu Lasten der Landwirtschaft, die allerdings auf diese Flächen angewiesen ist – vor allem, wenn Deutschland künftig unabhängiger von Importen sein will und mehr ökologische Lebensmittel produzieren möchte. Und auch die Klimaziele lassen sich nur mit größeren CO2- Senken wie Mooren und Wäldern erreichen. Deshalb soll der „Flächenverbrauch“ künftig deutlich sinken, so dass 2030 nur noch 30 Hektar fruchtbarer Boden täglich unter neuen Häusern, Gewerbeflächen oder Straßen verschwinden dürfen – was einer Halbierung des aktuellen Flächenfraßes entspräche.

Die unterschiedlichen Nutzungsansprüche an die endliche, nicht vermehrbare Ressource Boden scheinen sich oftmals unvereinbar gegenüberzustehen. Und viele dieser Konflikte müssen direkt in den Regionen und Kommunen vor Ort ausgehandelt und gelöst werden.